„unser Werkzeug“ – eine unendliche Geschichte…
Alle Kalligraphen scheinen Jäger und Sammler zu sein.
Wir besitzen sicher hundert Federhalter, Pinsel, Stifte,
dazu die Farben, die Papiere, Scheren, Messer,
Stempel und Schablonen….
Überall umgeben mich meine Werkzeuge, auf dem
Arbeitstisch und dem Schneidetisch im Atelier,
aber auch in Koffern, Körben, Kisten und Kartons….
Sie sind einfach ein Teil dessen, was mich inspiriert, sie öffnen mir
die Türe zum eigentlichen Schaffen. Allein ein Bleistift in der Hand
hilft mir sozusagen über die Schwelle, von meinen Grübeleien und
Gedanken hin zur physischen Erscheinung meiner Pläne und Ideen.
Ohne ihn wäre alles nur Theorie, und erst die Wahl der weiteren
Werkzeuge entscheidet, ob eine Idee tragfähig und sichtbar wird
oder ob sie ein vages Gedankengespinst bleibt.
Das Werkzeug ist der Vermittler zwischen innen und außen…
Es gibt Lieblingswerkzeuge, die wir täglich benutzen und solche,
die wir einfach besitzen müssen und die wir wie Schätze hüten…
Das Stöbern, Aufräumen und Umsortieren der Dinge hat oft
schon selbst einen meditativen Charakter wie eine heilige Handlung.
Man ist allein, in Gedanken vertieft, alles scheint in geheimer Weise
zu einem zu sprechen, zu erinnern…
an das, was man schon gemacht hat, aber auch an das,
was man schon immer einmal ausprobieren wollte…
In diesem stillen, geschützten Rahmen tut sich oft der Weg auf,
man könnte ja einmal kurz was probieren, ohne Druck, einfach nur so…
und schon ist man mittendrin, es läuft… so einfach ist das manchmal…